Wirtschaftsspiegel Thüringen Ausgabe 03/2014 - page 17

Technische Keramik
TK 7
Faserverbundwerkstoffe“ wurden im
neu errichteten Forschungsbau erstma-
lig die gerätetechnischen und techno-
logischen Voraussetzungen für die
Herstellung mehrfach aufgebauter
Schichtsysteme aus unterschiedlichen
Werkstoffen auf großformatigen Bau-
teilen bis zu sechs Meter Länge ge-
schaffen. Hier verfügt der Hermsdorfer
Institutsteil über spezielles Know-how
zur verschleißfesten keramischen Be-
schichtung von faserverstärkten Kunst-
stoffen wie CFK und GFK, was insbeson-
dere für Anwendungen im Leichtbau
interessante Potenziale eröffnet.
Der vor allem für die Zusammenarbeit
mit den regionalen Firmen wichtige
Bereich der Funktionswerkstoffe für hy-
bride Mikrosysteme wird auf den in den
Bestandsgebäuden frei werdenden Flä-
chen seine Erweiterung finden. Die
Schwerpunkte werden hier in der Zu-
kunft bei neuartigen elektrokerami-
schen Funktionswerkstoffen sowie bei
Fertigungs- und Verbindungstechno-
logien für die Systemintegration liegen.
Dazu wird am Standort Hermsdorf suk-
zessive ein Kompetenzzentrum Folien-
technik mit standortübergreifender
Bedeutung ausgebaut. Diese Technolo-
gien sind unter anderem von Bedeu-
tung für die energie- und umwelteffi-
ziente Beschichtung von Elektroden-
folien für Lithium-Ionen-Batterien, die
das Fraunhofer IKTS gemeinsam mit in-
dustriellen Partnern entwickelt.
Auch die bisher aus Mitteln des Thü-
ringer Ministeriums für Wirtschaft,
Arbeit und Technologie geförderte For-
schergruppe „Keramische Werkstoffe
für innovative Energiespeicher“ wird
stärker als bisher in das Gesamtkom-
petenzspektrum des Fraunhofer IKTS
integriert. Im Ergebnis der sehr enga-
gierten und erfolgreichen grundlegen-
den Arbeit des Teams um Dr. Matthias
Schulz zu stationären Stromspeichern
auf Basis keramischer Festelektrolyte
kann man jetzt in die nächste Stufe der
industrienahen Entwicklung eintreten.
Hier schließt sich der Kreis zu den Ar-
beiten innerhalb des gemeinsam mit
der FSU Jena etablierten CEEC (Center
for Energy and Environmental Chemis-
try) mit dem Ziel, Hermsdorf zukünftig
noch stärker an den Wissenschafts-
standort Jena zu binden und gemein-
sam zu einem Leuchtturm auf dem
Gebiet die Materialien für die Energie-
und Umwelttechnik zu entwickeln. Die
im Zuge der Integration des früheren
HITK in die Fraunhofer-Gesellschaft an
der FSU Jena eingerichtete Professur
„Technische Umweltchemie“, auf die
Prof. Dr. Michael Stelter vom Fraun-
hofer IKTS berufen wurde, adressiert
wesentliche Ziele zur Verbesserung der
wissenschaftlichen Exzellenz am Stand-
ort Hermsdorf und ist wesentliches
Bindeglied des modellhaften Koope-
rationsvorhabens zwischen Universität
und wirtschaftsnaher Forschung. Sie ist
gleichzeitig Voraussetzung für die Ge-
winnung des in Industrie und Forschung
dringend benötigten Wissenschaftler-
nachwuchses; allein das Fraunhofer
IKTS Hermsdorf will bis 2019 von jetzt
147 auf dann 183 Mitarbeiter wachsen.
Der Forschungsneubau ist damit ein
wichtiger Gewinn für das Fraunhofer
IKTS unter der Leitung von Prof.
Alexander Michaelis. Der Standort
Hermsdorf bietet auf Grund seiner
günstigen Lage im Gewerbegebiet die
Möglichkeit für weiteres Wachstum und
die industrielle Umsetzung von For-
schungsergebnissen. (bv)
.
Blick in den Forschungsneubau des Fraunhofer IKTS - Prüflabor zur Untersuchung
.
.
von keramischen Membranen und Katalysatoren
.
Foto: IKTS
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