Wirtschaftsspiegel Thüringen Ausgabe 03/2014 - page 19

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Wer zum ersten Mal mit dem Ortsnamen Lederhose in Berührung kommt, der denkt sicher
an alles Mögliche, aber nicht an hoch entwickelte Technologien, die von hier aus in alle Welt
gehen. Dabei beherbergt das Gewerbegebiet des Dorfes ein Unternehmen, das auf seinem
Gebiet ganz vorn mitspielt. Das Unternehmen heißt PI Ceramic GmbH und das Arbeitsgebiet
ist die Piezokeramik.
Aktoren und Sensoren
aus Lederhose in alle Welt
„Piezokeramik kann mehr als man
denkt“, sagt Geschäftsführer Albrecht
Otto. Das ist reichlich untertrieben,
denn ohne Piezokeramik wären viele
Dinge heutzutage kaum noch vorstell-
bar. Einige Beispiele: Der Schwingquarz,
der einer Quarzuhr den Takt vorgibt,
beruht auf dem Piezoeffekt, ein Mobil-
telefon oder auch die Uhr piepst nur,
weil darin Piezokeramik verbaut ist. In
den letzten 15 Jahren sollen weltweit
über einhundert Millionen Kraftfahr-
zeuge gebaut worden sein, in denen
Einspritzsysteme arbeiten, die auf pie-
zokeramischen Aktoren basieren. Diese
Elemente sorgen für schnelleres An-
sprechverhalten und sehr genaue Kraft-
stoffdosierung.
Die Erfolgsgeschichte von PI Ceramic
nahm 1992 ihren Anfang. Damals such-
te das in Karlsruhe beheimatete Unter-
nehmen Physik Instrumente (PI) einen
Partner, der sich mit Piezokeramik aus-
kannte. Die Öffnung der Grenze hatte es
möglich gemacht, dass man sich auch
am traditionsreichen Keramikstandort
Hermsdorf umschaute. Dort fanden sich
in der Tat einige Experten auf diesem
Gebiet, mit deren Unterstützung man
kurzerhand ein eigenes Tochterunter-
nehmen gründete.
PI Ceramic produziert allerdings nur zu
einem Viertel für das Mutterhaus. Die
Stärke der Mitarbeiter in Lederhose ist
ihre Flexibilität. „Entscheidend ist der
Mehrwert unserer Produkte für den
Kunden“, sagt Frank Möller, der Ver-
triebsleiter des Unternehmens. „Die
liegt in der passgenauen Verbindung
mit den Applikationen unserer Kunden.“
Vierzig technische und wissenschaftli-
che Mitarbeiter sind bei PI Ceramic al-
lein in Entwicklung und Engineering
beschäftigt. Durch die enge Zusammen-
arbeit mit dem IKTS war und ist ständi-
ge Innovation gewährleistet. 20 Jahre
währt diese Partnerschaft bei For-
schung und Entwicklung nun schon.
Das jüngste Projekt beschäftigt sich mit
der Entwicklung bleifreier Piezomate-
rialien. Der Werkstoff Blei soll nämlich
aus Gründen des Umweltschutzes in
den Produkten substituiert werden.
PI Ceramic steht ganz am Anfang der
Wertschöpfungskette. Die Produkte aus
Lederhose werden in der Industrieauto-
mation ebenso gebraucht, wie in der
Medizintechnik. Auch namhafte Ausrüs-
ter für Halbleiter-Fabs weltweit stehen
auf der Kundenliste des Unternehmens
aus dem Ort mit dem seltsam anmuten-
den Namen. „Hightech aus Lederhose in
alle Welt“, sagt Geschäftsführer Al-
brecht Otto und kann dabei ein
Schmunzeln nicht verbergen. (tl)
PI Ceramic gilt als weltweit führendes Unternehmen auf dem Gebiet aktorischer und sen-
sorischer Piezoprodukte. Große Erfahrung im komplexen Entwicklungs- und Herstel-
lungsprozess funktionskeramischer Bauelemente verbunden mit modernster Produk-
tionsausstattung gewährleisten hohe Qualität, Flexibilität und Liefertreue. Prototypen
und Kleinserien kundenspezifischer Piezobaugruppen stehen bereits nach kurzen
Bearbeitungszeiten zur Verfügung. PI Ceramic besitzt darüber hinaus die Kapazitäten
für die Herstellung mittlerer und großer Serien in automatisierten Linien. PI Ceramic ist
ein Tochterunternehmen der Physik Instrumente (PI) GmbH & Co. KG und hat seinen
Sitz in Lederhose, Thüringen.
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PI Ceramic
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