Wirtschaftsspiegel Thüringen Ausgabe 03/2014 - page 31

Thüringen vor der Landtagswahl
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Erwartungen an die Politik:
Messe ist kein Wunschkonzert
Messen sind kein Wunschkonzert. Mes-
sen sind Kommunikation. Im besten
Sinne. Zwischen Ausstellern, Besuchern,
Veranstaltern, zwischen Fachleuten und
Verbrauchern. Egal, ob es um intelligen-
ten Wissenstransfer auf Kongressen
oder um aufregende Erlebniswelten bei
Publikumsevents geht. Und Messen
brauchen zielführende Kommunikation
mit ihren Gesellschaftern und Partnern.
Deshalb ist es mir wichtig, dass man in
der Stadt und im Land miteinander re-
det und arbeitet, denn jede Veranstal-
tung, die nach Erfurt kommt, bringt
Menschen mit, die sich die Stadt anse-
hen, mit einem guten Eindruck wieder
nach Hause fahren und positiv über uns
reden. Deshalb war es uns in den ver-
gangenen drei Jahren wichtig, den Aus-
tausch mit allen Beteiligten hier am
Standort wieder zu beleben, mit den
Unternehmen, den Wirtschaftsverbän-
den und -kammern, der Politik.
Auch deshalb ist es uns gelungen, die
Messe Erfurt aus dem Dornröschen-
schlaf zu wecken, und gemeinsam mit
Auge. Das löst zum einen unser Kapazi-
tätsproblem und zum anderen können
wir flexibel auf die Wünsche von
Messe- und Kongressveranstaltern ein-
gehen sowie verschiede Optionen be-
züglich Größen und Terminen anbieten.
Davor müssen wir aber den Mangel an
Hotelbetten in den Griff bekommen.
Aus meiner Sicht müssen dringend noch
zwei oder drei Hotels in der Stadt ge-
baut werden, zumal die Auslastung der
bestehenden bereits bei rund 80 Pro-
zent liegt. Mit dem ICE-Knoten wird die
Nachfrage weiter ansteigen.
Als Messechef wünsche ich mir die
Fortsetzung der konstruktiven Zusam-
menarbeit mit allen politischen Ebenen
und Kräften. Mit dem Ziel, dass wir uns
künftig nach außen noch intensiver ge-
meinsam vermarkten. Dann haben am
Ende alle etwas davon.
Aus Messesicht sind das immerhin 70
Millionen Euro pro Jahr, die zusätzlich
in die Region fließen und 1.700 gesi-
cherte Arbeitsplätze.
unseren Gesellschaftern und Partnern eine sehr dyna-
mische Entwicklung hinzulegen. Wir haben neue Ver-
anstaltungen initiiert, das Kongress- und Eventge-
schäft ausgebaut und unser Gelände modernisiert. Die
Messe Erfurt hat sich mit 200 Veranstaltungen, 7.000
Ausstellern und etwa 600.000 Besuchern im Jahr end-
gültig als zweitgrößter Messestandort in den neuen
Bundesländern und als angesehenes Forum für
Unternehmen und Verbraucher in der Mitte Deutsch-
lands etabliert.
Für uns ist klar: Ab 2017 beginnt am Messestandort
Erfurt eine neue Story: Keine deutsche Metropole ist
dann weiter als drei Stunden von Erfurt entfernt und
die Messe so für Veranstalter, Messe- und Kongress-
teilnehmer aus ganz Deutschland schnell und komfor-
tabel erreichbar. Das wird für eine kräftige Belebung
des Messe- und Kongressgeschäftes in Erfurt sorgen.
Darauf müssen wir uns vorbereiten. Heute. Wir haben
bei den Messen und Kongressen einen langen zeitli-
chen Vorlauf und reden mit Veranstaltern und Kon-
gressorganisatoren aktuell über 2018 und die Folge-
jahre. Deshalb unterstützen wir die Entstehung neuer
Veranstaltungsmöglichkeiten wie Multifunktionsare-
na oder die geplante ICE-City und fassen die Möglich-
keit einer Erweiterung unseres Messegeländes ins
Wieland Kniffka ist Geschäftsführer
der Messe Erfurt. Unter seiner Lei-
tung hat sich der Messestandort in
den letzten Jahren sehr gut entwi-
ckelt. Erfurt ist endgültig zweit-
größter Messestandort in den neu-
en Bundesländern. Mit Blick auf den
ICE-Anschluss ab 2017 formuliert
Kniffka im WIRTSCHAFTSSPIEGEL
seine Erwartungen an die Politik.
Foto: Messe Erfurt
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